Inklusion

Weil es normal ist, verschieden zu sein…

Das Thema Inklusion beschätigt uns schon lange, denn schon seit dem Schuljahr 1986/87 gibt es an der Schule Kielortallee Integrationsklassen. Dass heißt, dass wir schon lange darüber nachdenken wie Kinder mit verschiedenen Voraussetzungen gemeinsam und erfolgreich miteinander lernen können. Nichts anderes bedeutet „inklusiver Unterricht“: kein Kind unter- oder überfordern und Verschiedenheit akzeptieren.

In den letzten Jahren sind viele Abkürzungen und Begrifflichkeiten dazu gekommen. An unserer Grundhaltung hat sich aber nichts geändert: bei uns sind die Kinder in ihrer Verschiedenheit willkommen und wir versuchen, das Beste für jedes Kind zu erreichen.

Eine Besonderheit bei uns ist unser Status der „Schwerpunktschule“. Dass heißt, dass bei uns auch Kinder mit speziellem Sonderpädagogischen Förderbedarf (körperliche, motorische Entwicklung, geistige Entwicklung, Autismus, Sinne) lernen können. Ab dem Sommer 2017 ist unsere Schule dann auch endlich barrierefrei.

Wenn auch diese Klassen, in denen behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam lernen, schon lange kein „pädagogisches Neuland“ mehr sind, so werden an uns immer wieder folgende Fragen gerichtet:

Welchen Vorteil hat ein behindertes Kind, mit nichtbehinderten Kindern zu lernen?

Das Kind kann in der Nähe seines Wohnortes zur Schule gehen. Bestehende Kontakte zu anderen Kindern können in der Schule oder auch am Nachmittag aufrecht erhalten werden. Zudem ist es nicht mit ausschließlich gleichartig behinderten Kindern zusammen.
Es erhält vielfältigere Lernanreize von anderen Kindern.
Es erhält individuelle Förderung dort, wo es nötig ist, und hat ansonsten teil an dem allgemeinen Geschehen in der Klasse.

Kommen die behinderten Kinder in der Klasse zu ihrem Recht?

In der Integrationsklasse arbeitet ein Team von drei Pädagoginnen zusammen:die Grundschullehrerin, die Erzieherin und die Sonderpädagogin, deren Stundenzuweisung für die Klasse sich nach der Anzahl der Kinder mit erhöhtem Förderbedarf richtet. Die sonderpädagogische Betreuung gewährleistet eine an der Art der Behinderung orientierte Förderung. Der Austausch im Pädagogenteam und die Fortbildungsangebote, sowie die Zusammenarbeit mit Therapeuten, Ärzten und Sonderschulen erweitern die Möglichkeiten, das Kind entsprechend zu fördern.

Sind die nichtbehinderten Kinder nicht unterfordert, weil die behinderten Kinder mehr Zeit beanspruchen?

Die personelle Besetzung und materielle Ausstattung der Integrationsklasse gewährleisten eine Förderung und Betreuung entsprechend den Möglichkeiten und Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes.

Erreichen die nichtbehinderten Kinder den im Lehrplan vorgegebenen Wissensstand?

Ja! Bisher sind bei Vergleichen zwischen Integrationsklassen und sogenannten Regelklassen keine Unterschiede des Wissensstandes der Kinder festgestellt worden.

Gibt es besondere Unterrichtsformen in Integrationsklassen, die den Anspruch erfüllen, sowohl der Unterschiedlichkeit der Kinder gerecht zu werden als auch Erfahrungen der Gemeinsamkeit zu ermöglichen?

Als Beispiel sei hier der Sportunterricht genannt. Die Turnhalle hat sich in eine Gerätelandschaft verwandelt. Gut durchdachte, von Woche zu Woche veränderte Aufbauten bieten den Kindern vielfältige Bewegungsanreize, die es ihnen ermöglichen, sich ihren Fähigkeiten entsprechend weiter zu entwickeln.

Wieviele Integrationsklassen gibt es an der Schule Kielortallee?

Aktuell drei. In jedem Jahrgang gibt es bei uns gewöhnlich drei Regelklassen und eine Integrationsklasse. Für den aktuellen Jahrgang zwei gab es jedoch komischerweise keine Anmeldungen von Kindern mit speziellen Bedürfnissen.

Was muss ich tun, wenn mein Kind einen speziellen Förderbedarf hat?

Wird schon vor dem Zeitpunkt zur Anmeldung der Schulanfänger deutlich, dass ihr Kind einen erheblichen sonderpädagogischen Förderbedarf hat, d.h. ohne entsprechende Maßnahmen nicht an dem Unterricht in einer Regelklasse teilnehmen kann, so melden Sie sich bitte schnell bei Ihrer zuständigen Grundschule. Es muss dann ein diagnostisches Verfahren eingeleitet werden. Wir beraten Sie dazu gerne!

Wie geht es nach der Grundschulzeit weiter?

Auch nach Abschluss der Grundschulzeit besteht natürlich die Möglichkeit, Kinder mit einem speziellen sonderpädagogischen Förderbedarf auf eine weiterführende Schule anzumelden. Die benachbarte Ida-Ehre Stadtteilschule ist Schwerpunktschule, auch mit dem Gymnasium Kaiser Friedrich Ufer arbeiten wir eng zusammen, um Kindern mit speziellen Bedarfen die Beschulung an einem Gymnasium zu ermöglichen.

Integration und Inklusion – der neue §12

 

Kontakt: Förderkoordinatorin Frau Schmied-Tietgen

barbara.schmied-tietgen@bsb.hamburg.de

Alle Informationen dazu finden Sie unter http://www.hamburg.de/Inklusion